Folge 84: Historische Rebsorten

Früher war alles besser? Sicher nicht, doch einiges was früher nicht gut war, erlebt gerade eine phänomenale Wiedergeburt – historische Rebsorten zum Beispiel.
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In vergangenen Jahrhunderten waren die Herausforderungen im Weinbau ganz andere als heute, Reblaus und Mehltau waren noch nicht eingeschleppt, das Wissen um Düngung und Ertragssteuerung noch nicht vorhanden und das Klima großteils sehr viel kühler. Das führte zu völlig anderen Maßstäben bei der Bewertung von Rebsorten. So waren zum Beispiel vor allem solche Varietäten gefragt, die mit wenig Sonne viel Zucker produzieren konnten, früh reiften und in der Säure eher mild waren. Manche der historischen Rebsorten genügte diesen Ansprüchen nicht und wurde ‚stillgelegt‘.

Gutzler Blauer ArbstHeute ist eher das Gegenteil en Vogue: spät reifende Sorten, die langsam, dafür aber viel Aroma ausprägen. Die Säure der Trauben geht in warmen Nächten verloren. Da die weltweit immer wärmer werden, sind jetzt Sorten gefragt, die mit sehr hoher Säure starten und somit trotz hoher Verluste in teils tropischen Nächten zur Ernte noch ordentlich Frische halten. Und dann sind da die ‚trägen‘ Sorten, die eher sparsam Photosynthese betreiben und trotz wochenlang wolkenlosem Himmel wenig Zucker produzieren, was dann zu alkoholärmeren Weinen führt. Aromatisch kommen uns viele der alten Sorten bekannt vor, denn so manche sind biologisch Eltern (also Kreuzungspartner bei der Entstehung) unserer heutigen Rebsorten.

Historische Rebsorten – manch spannendes Comeback

Vor diesem Hintergrund verändert sich die Einschätzung gegenüber so mancher historischen Rebsorte, die vor hundert Jahren den damals boomenden Sorten Riesling, Weißburgunder, Spätburgunder oder später Dornfelder und Müller-Thurgau weichen musste. Engagierte Winzer rekultivieren die Sorten, vermehren die wenigen Pflanzen, die in vereinzelten Weinbergen überlebt haben und legen einen umfangreichen Katalog an. So manche dieser Sorten weiß zu überraschen. Bei vielen stellt sich schnell das Gefühl ein: das sollte unbedingt zum Kanon aktueller Rebsorten gehören. Unser Liebling bei den Weißweinen ist dabei der Grünfränkisch, bei den Roten ist es der Blaue Arbst.

Im Video erfahrt ihr mehr über die Projekte und wie Ihr selber in den Genuss spannender Weine aus historischen Rebsorten kommen könnt. Dazu verkosten wir einige Weine. Dabei handelt es sich um

  • Weingut Brenneisen, ‚Musketier‘ Sekt aus traditioneller Flaschengärung (Rebsorte Muskat-Gutedel)
  • Weingut Sander, Grünfränkisch ‚Zeitensprung‘
  • Weingut Max Ferd. Richter, ‚Alter Satz‘
  • Rebschule Martin, Schwarzblauer Riesling
  • Weingut Gutzler, Blauer Arbst

Viel Spaß mit unserem Video.

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