Franken gehört zu den landschaftlich besonders attraktiven Weinanbaugebieten, denn seine Hänge schmiegen sich großteils an den Main zwischen Bamberg und Aschaffenburg. Und wo sich Flüsse durch Weingebiete schlängeln gibt es meistens Steilhänge, die besonders malerisch wirken. Ein Teil der fränkischen Reben steht aber auch an den Süd- und West-Hängen des Steigerwaldes im Osten des Anbaugebietes.
Franken ist geologisch gegliedert durch die Böden, die hier aus dem Erdzeitalter der Trias stammen, also ungefähr vor 250 Millionen Jahren entstanden sind. Aus dem Trias gibt es drei vorherrschende Böden: Muschelkalk, Keuper, und Buntsandstein. Diese teilen das Anbaugebiet in drei Zonen mit fließenden Übergängen. Die Steigerwald-Lagen stehen auf Gips-Keuper. Am Main-Dreieck, in der Mitte des Anbaugebietes, haben wir Muschelkalk und am Untermain im Osten Bundsandstein.
Das Klima in Franken ist eher kontinental mit um und bei 1700 Sonnenstunden und einer Jahresdurchschnittstemperatur von rund 9 Grad Celsius. Wie in den meisten deutschen Anbaugebieten ist es also das, was man gemäßigt nennt. Die Zeiten, in denen es so kühl war, dass die Trauben nicht richtig reif wurden, sind aber wohl endgültig vorbei. In den Bundsandstein Steillagen rund um Klingenberg wird es mittlerweile sogar so heiß, dass dort Rotwein auf dem Vormarsch ist. Um Rotwein geht es aber in Teil 2 zu Franken.
Die Anbaufläche im Gebiet beträgt ungefähr 6000 Hektar. Das sind 6 Prozent der gesamten Deutschen Anbaufläche und Franken ist damit das sechstgrößte der 13 Anbaugebiete. Dabei gibt es einen Unterschied zwischen der echten und der gefühlten Fläche, weil Teile der Ortenau und von Tauberfranken, das früher auch badisches Franken hieß, zu Baden-Württemberg und damit zum Weinanbaugebiet Baden gehören, obwohl Sie zum Beispiel auch den fränkischen Bocksbeutel benutzen dürfen und die Winzergemeinschaft Franken die wichtigste Genossenschaft dort ist.
Wichtigste Rebsorte in Franken ist der Silvaner mit gut 25 Prozent. Er hat aber erst im Jahr 2018 die Spitzenposition vom Müller-Thurgau übernommen. Der liegt auch bei ungefähr 25 Prozent. Silvaner wächst, Müller-Thurgau ist auf dem Rückzug. Danach kommt der Bacchus mit stabil 12 Prozent und dann erst Riesling mit eben über 5, gerade mal so viel wie die Rotweinsorte Domina. Da es in Franken aber einen ziemlich großen Regionalverband des VDP gibt, die auch in Franken die sogenannten Großen Gewächse vom Riesling produzieren, und damit sehr erfolgreich sind, redet die Weinwelt über die Riesling GGs, wie man das abkürzt, deutlich mehr, als 5 Prozent Riesling im Gebiet eigentlich rechtfertigen würden.
Alles über Silvaner erfahrt Ihr in der entsprechenden Folge der Webweinschule. Auch über Riesling und Müller-Thurgau haben wir eigene Folgen produziert. Daher an dieser Stelle nur ein paar Erläuterungen zum Bacchus. Es ist eine Kreuzung aus Müller-Thurgau, Riesling und Silvaner, die sehr gefällige Weine produziert. In Franken keltern die Winzer vor allem halbtrockenen Schoppen aus Bacchus. Für trockenen Wein eignen sich Müller-Thurgau, Riesling und Silvaner besser. Diese werden meist sehr trocken ausgebaut, was inoffiziell als ‚fränkisch-trocken‘ bezeichnet wird. Fränkisch-trocken nennt man in Deutschland trockene Weißweine, die maximal 4 Gramm Restzucker aufweisen.
Es gibt in Franken 5 Erzeugergemeinschaften mit insgesamt 3000 Mitgliedern, die 2000 Hektar bewirtschaften. Genossenschaften bewirtschaften also ein Drittel der Gesamtfläche. Die unter Weinfreaks bekannteste Genossenschaft ist die Divino aus Nordheim-Tüngersheim. Die größte mit 1400 Hektar ist die GWF. Alle Genossenschaften haben einen guten bis sehr guten Ruf und bieten insbesondere bei den Lagenweinen häufig preisgekrönte Qualitäten.
Im Video findet Ihr einige Tipps, welche Weine aus Franken man einmal getrunken haben sollte.
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